
Designer zeigen ihre
Runway-shows online. Designer zeigen ihre runway-shows
online in 3-D. Okay, old news. Das amerikanische Unternehmen Ralph Lauren ist einen Schritt weiter gegangen und hat erstmals eine zehnteilige Kollektion (
"Lauren") ausschließlich für das
web entwickelt, die auch nur ebendort zu sehen ist. Das Label ist k
ommerziell und auf den Handel zugeschnitten (erhältlich in Deutschland bei Globus, Karstadt, Oberpollinger, Braun, Emporium, P&C, Engelhorn and Breuninger) - das, was deutsche Modejournalisten gerne mal "tragbar" nennen.
stylesublime, eigentlich eher Vertreterin der
Sophistication, findet diesen Ansatz trotzdem gut.
Hintergrund: In deutschen Modepublikationen (das macht Frau
Wintour bei der amerikanischen Vogue anders) werden zumeist
runway-looks gezeigt, Kleider also, die nur als
Prototypen existieren, nur einmal gefertigt wurden für die Schauen, die
spekatulär aussehen und sich deshalb gut fotografieren lassen.
Blöd allerdings für die Leserin, die gegebenenfalls auf
jene Stücke abfährt: die meisten werden für den
Handel so nie geordert, also auch
nicht produziert. Das nennt man in der Publikations-Branche eine "Lange-Zähne-Story" (=Leserenttäuschung). Man muss wissen, dass der Handel rund
80 Prozent seines Umsatzes mit den sogenannten
Pre-collections macht; die aber leider hierzulande in den maßgeblichen fashion-Gazetten kaum stattfinden. Das hat Folgen für die
Wirtschaft: Je weniger die deutschen retailer umsetzen, desto mehr verliert Deutschland in der Mode und in einem weltweiten
250-Milliarden-Dollar-Business an Bedeutung.