Miau-Mix und Wal-Geschäfte

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06.02.2010
Manchmal möchte man gar nicht wissen, welche Ingredienzien so in Parfums zu finden sind: Katzen-Pipi zum Beipiel, Kinder-Kaka oder, äh, Pottwal-Kotze. Der New Yorker Parfum-Experte Chandler Burr hat in einer vor Lachen zu Tränen rührenden Story "Miao-Mix" beschrieben wie es geht, beispielsweise das Sekret aus der Sexdrüse der Zibetkatze von einem satanisch stinkenden Elixir in ein wohlriechendes Parfum zu verwandeln. Auch Amber, aus dem Darm des Pottwals, wandelt sich dank einiger alchemistischer Kunstgriffe der Natur erst vom unausstehlichen zum zart-verführerischen Odeur. Nachdem vom Wal ausgeschieden, gehen die auf der Meeresoberfläche treibenden grauen, wachsartigen Gebilde unter dem Einfluss von Sonnenlicht und Sauerstoff eine chemische Reaktion ein. Mit den Gezeiten werden diese Wunderklumpen an den Strand gespült. Alles bio - also jetzt bloß nicht die Nase rümpfen! In Parfums werden heute Amber-Zusätze in der Retorte hergestellt. Aber Kenner erschnüffeln den Unterschied des feinen orientalischen Aromas. Die schönste Darreichungsform: Amber als Raumduft (Foto) in aus Ton gebrannten und zisellierten Kugeln - kleine Objects d'art! Bei L'Artisan Parfumeur Paris werden die Boules d'Ambre in Handarbeit gefertigt (in Golfball- bis zur Bowlingkugelgröße, 20g-300g, 70-580 Euro)